4.5.06

(Finanzen) Nachhaltige Geldanlagen für PK von Interesse

Frühlingserwachen bei Pensionskassen: Fragen der nachhaltigen Geldanlage stehen plötzlich im Mittelpunkt ihres Interesses, so auch an der Fachmesse 2.Säule, die in diesen Tagen in Zürich stattfand. Eine Interessengemeinschaft einschlägiger Anbieter beziffert die nachhaltigen Geldanlagen der hiesigen Kassen auf nunmehr fast sechs Milliarden Franken – womit die Anlagen von Privaten unterdessen übertroffen werden.

Und die Anbieter stellen sich der Diskussion wie an der erwähnten Veranstaltung im Rahmen einer von Beat Kappeler moderierten Arena-Runde. Da schimmerte seitens des Pensionskassenmanagers Reto Kuhn zwar noch Skepsis durch –zu einem aktiven Nachhaltigkeitsmanagement mag sich aus Risikogründen noch kaum ein PK-Vertreter bekennen. Dem hielt Doris Reffert-Schönemann, die Vertreterin des AHV-Ausgleichsfonds, der zwar nur einen kleinen Teil seines stattlichen Vermögens von rund 30 Milliarden nachhaltig bewirtschaften lässt (fünf Prozent oder rund 1,5 Milliarden) aktiv entgegen: Die nachhaltige Geldanlage eröffne eben nicht nur Risiken, sondern erwiesenermassen auch Chancen auf einen höheren Ertrag.

Unklar blieb, was unter nachhaltigem Investment überhaupt zu verstehen ist. Schön tönt zwar das Bekenntnis des unabhängigen Beraters Yvo Knoepfel: «Nachhaltiges Anlegen ist die bessere Art, langfristig zu investieren.» Wer soziale und ökologische Aspekte neben finanziellen in seine Anlageüberlegungen einfliessen lässt, nimmt nicht zwingend eine geringere Rendite in Kauf, das belegen zumindest immer wieder Studien zum nachhaltigen Investment. Aber wenn sich bekanntermassen mit Statistiken vielerlei und meist das Gewünschte beweisen lässt, geht mitunter vergessen, dass es eben neben finanziellen auch andere Werte gibt, für welche Engagement und Investment lohnen – und am Schluss zahlt sich die Haltung dann vielleicht gar noch finanziell aus. Vielleicht halt wirklich erst nach langer Zeit.

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