Die Tageszeitungen in den USA geraten zunehmend unter Druck. Immer zahlreicher wandern die Leser zu Online-Medien ab. Und besorgte Anleger melden bereits erste Bedenken an. Gemäss einem Bericht von Spiegel Online ging allein in den vergangenen sechs Monaten die Auflage der US-Blätter im Durchschnitt um 2,6 Prozent zurück. Die Zahl der verkauften Sonntagszeitungen fiel sogar um 3,1 Prozent.
Glimpflich kamen noch die Großen der Branche davon. "USA Today", die größte der US-Tageszeitungen verlor lediglich 0,6 Prozent, das "Wall Street Journal" kam mit einem Minus von 1,1 Prozent davon. Die "New York Times" konnte trotz der jüngsten Skandale um gefälschte Reportagen oder die parteiliche Berichterstattung von Starreporterin Judith Miller zum Irakkrieg sogar um 0,5 Prozent zulegen. Dagegen musste der "San Francisco Chronicle" einen Einbruch seiner Auflagenzahlen um satte 16,4 Prozent hinnehmen.
Damit setzt sich ein Trend fort, die die Auflagenwächter schon seit Jahren beobachten: vor allem jüngere Leser finden kaum noch Interesse an der Zeitungslektüre. Wer die neuesten Nachrichten erfahren will, schaut Kabelfernsehen oder er ruft das Internet auf. Schärfere Regeln für die Werbewirtschaft haben es überdies immer schwieriger gemacht, neue Abonnenten zu gewinnen. Der Rückgang der Auflage hat aber noch wesentlich weiter reichende Auswirkungen. Denn die Anzeigenpreise sind direkt an die Zahl der Leser gekoppelt. Entsprechend sinken auch hier die Einnahmen der Verlage. Hinzu kommt, dass die Preise für Papier und Druck in der jüngsten Vergangenheit überproportional gestiegen sind.
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