19.11.05

(Finanzen) Nichts Neues vom berühmtesten CH-Börsenorakel

Wieder einmal lässt sich Felix W. Zulauf vernehmen. Der Innerschweizer Börsenstar wurde bekannt durch seine Voraussagen der Debakel an den Weltbörsen in den Jahren 1987 und ab 2001. Hierzulande allerdings erfährt man seither kaum etwas von Zulaufs Gnaden. Denn seit Jahren verweigert er Schweizer Medien den Kontakt. Sie dürfen allenfalls einen seiner Partner zitieren, wie nun wieder im Zürcher Tages-Anzeiger geschehen (Akonto-Beilage vom 18.11.05).

Erneut prophezeit Zulauf ein Massaker an den Weltbörsen und erneut geschieht dies parallel zu den Äusserungen seines Comapagnons Daniel Köppel direkt im US-Anlegermagazin Barron’s. Denn dort nimmt Zulauf an einer halbjährlichen Diskussionsrunde teil, die die Börsenaussichten thematisiert. Und kommt - gemäss Tages-Anzeiger zitiert nach Barron’s... - zum Schluss: «Das Risiko eines potenziellen Massakers (an der Börse) wächst.»

Zulauf positioniert sich damit neben Marc Faber als zweiter Dauerwarner vor dem grossen Absturz und als zweiter Schweizer im Fach Doomprognosen. Doch kann man diese getrost vergessen, wenn man auf eine ganz einfache Börsenweisheit setzt: Nichts ist an den Börsen so sicher wie das Auf und Ab der Kurse. Viel präziser waren Zulauf und Faber bislang kaum. Im Gegensatz zu den beiden sei hier prophezeit, dass Europa sehr wohl noch eine Aufholphase vor sich hat. Dagegen ist der Einschätzung zuzustimmen, dass sich die US-Wirtschaft auf dünnem Eis bewegt und auch die Schweizer Werte unterdessen ein erhebliches Einbruchspotenzial aufweisen. In sechs bis zwölf Monaten also sei hier eine Überprüfung angekündigt und insbesondere die unterschiedliche Einschätzung zur Entwicklung in Europa seziert. Dass langfristig alle Kurse auch wieder einmal sinken werden, ist aber doch zu allgemein, als dass man solche Voraussagen zur Richtlinie eigener Investitionen machen sollte.

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