14.12.04

Finanzen: (Fürs Erste) miese Empfehlungen.

Mit seltener Offenheit berichtet die Konsumentenzeitschrift Saldo in ihrer neuesten Ausgabe vom 8.12.04 über ihre Anlageempfehlungen. Anfangs Jahr hatte sie vier Banken befragt, wie 50'000 Franken mit einem längeren Anlagehorizont durch eine Person mittleren Alters anzulegen seien. Fast ein Jahr später ein zumindest nach dieser kurzen Zeitspanne betrübliches Fazit: Nur gerade die Berner Kantonalbank kam mit ihrer Empfehlung zu einem halbwegs befriedigenden Ergebnis, deren Rendite beträgt 1,6 Prozent. Raiffeisenbank und Bank Coop bewegen sich im Nullbereich.

Vorderhand den negativen Vogel abgeschossen hat die Credit Suisse. Einem Kleinanleger mit nur grad mal 50'000 Franken empfahl sie anfangs 2004 einen Fonds, der an die Wert- und Dividendenentwicklung von 50 grossen Weltunternehmen gebunden ist. Pech, dass die Aktienmärkte wieder einmal unter den Erwartungen gelaufen sind. Resultieren würde bei Verkauf der Papiere ein Verlust von 3,6 Prozent. Allerdings: Der CS-Fonds ist mit einem Kapitalschutz ausgestattet – die CS garantiert nach sechs Jahren zumindest die Rückzahlung des ganzen investierten Betrags, sollten die Kurse sich dannzumal unter dem Kaufpreis bewegen.

Die Saldoanlageempfehlung war bewusst auf einen längeren Zeitraum ausgerichtet, und vielleicht wird das Ergebnis dank der Aktien in den jeweiligen Portefeuilles nach ein paar Jahren besser aussehen. Die Erkenntnis bleibt, dass die gängigen Empfehlungen der Banken für KleinanlegerInnen sehr kritisch zu betrachten sind. Wer vor allem eigene Produkte anbietet, wie das alle Beteiligten machten (die Empfehlung der Bank Coop mit Swissca-Produkten sind quasieigene), ist schon mal verdächtig. Besser würden AnlegerInnen fahren, die aus der breiten Palette von Anlageprodukten die jeweils besten angeboten erhielten, also beispielsweise Obligationen- und Aktienfonds verschiedener Gesellschaften.

Keine Kommentare: