Während in der Schweiz kleinere Unternehmen langsam in der aufblühenden Solarbranche Fuss fassen, ist das nördliche Nachbarland viel weiter. Neben renomierten Grossunternehmen wie Solarworld, Conergy und Q-Cells – allesamt Komplettanbieter im Bereich der Solartechnologie – sind Bürgerinitiativen vielversprechend unterwegs. Herausragendes Beispiel ist die in Baden-Würtemberg tätige Solarcomplex AG, die neben vielen Einzelprojekten unter anderem die Aktion Bioenergiedörfer gestartet hat.
Biogas, moderne Holzenergie, Photovoltaik: Mauenheim ist das erste Dorf in Baden-Württemberg, welches sich vollständig aus heimischen erneuerbaren Energien versorgt. Über ein 4 km langes Nahwärmenetz wird Wärme aus einer Biogasanlage und einer Holzhackschnitzelheizung an 66 kommunale, kirchliche und private Gebäude geliefert. Neben den ökologischen Vorteilen hat das Projekt gemäss den Realisatoren von Solarcomplex einen hohen regionalwirtschaftlichen Wert: Die Energiekosten fließen nicht mehr ab, sondern bleiben als Kaufkraft vor Ort. Wäre nach Initianten auf viele Dörfer in BW zu übertragen – und sicher auch in den ländlichen Raum in der Schweiz. Als nächstes steht das Bioenergiedorf Lippertsreute zur Realisierung 2007 und 2008 an.
Solarcomplex strebt eine Taktzahl von einem Bioenergiedorf pro Jahr an. Konzepte für Zuschüsse sind in Baden-Würtemberg unterdessen vor der Realsation. Solarcomplex führt sodann im Oktober eine Messe Moderne Energien durch (Insel Mainau vom 19.-21.Oktober, 10-18 Uhr) – während sich Mauenheim vor Besucherinteresse kaum mehr erretten kann, sogar aus England und China. Langfristiges Ziel ist es, Bioenergiedörfer in D (1000) und europaweit spriessen zu lassen.
Solarcomplex hat des weiteren mit der 6-kW-Konzeption bisher über 3 Megawatt Solarkraftwerke realisiert. Das entspricht einer Modulfläche von rund 30.000 Quadratmetern und einem Jahresstromertrag von etwa 3 Mio. kWh sauberem Solarstrom pro Jahr, ausreichend für 3.000 Personen oder 850 Haushalte. Während der Laufzeit der Anlagen werden gegenüber dem herkömmlichen Strommix gut 40.000 t CO2 eingespart. Die Investitionssumme von bisher 15 Mio. Euro gilt in Zeiten einer kränkelnden Baukonjunktur ein kleines regionales Wirtschaftsförderungsprogramm. Viele Initiativen auf einmal, deren Nachahmung auch in der Schweiz anzustreben wäre!
Weitere Informationen über www.solarcomplex.de
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