Matthäus Den Otter, Geschäftsführer des CH-Anlagefondsverbands, bringt es in einem Bilanz-Artikel auf den Punkt: «Ein regelmässiger Handel von Fonds über entsprechende Plattformen ist bisher weder auf Verbands- noch auf Gesetzesebene thematisiert worden». Das Fazit des Artikels bleibt demnach unwidersprochen. Es lautet: drum prüfe wer sich online schindet. Der Fondsverkauf übers Netz ist hierzulande wahrlich kein Zuckerschlecken. Da überzeugen grade mal die Migrosbank mit einer Flatrate von 40 Franken pro Transaktion – und wieder einmal die reine Onlinebank Swissquote, die im Bilanz-Marktüberblick eigentlich in allen Belangen zumindest gut abschneidet.
Sehr gut ist Swissquote aber nicht etwa bei den Kosten. Da wird sie sowohl von der erwähnten Migrosbank wie auch von Tradejet getoppt. Vielmehr überzeugt Swissquote durch ihr breites Fondsangebot, das hierzulande einmalig ist. Sonst muss das mangelnde Angebot als eigentlicher Pferdefuss des Fondshandels übers Netz gelten, ganz im Gegenteil zum Ausland, wo etwa in Deutschland viele Onlinebanken praktisch alle verfügbaren Fonds sehr billig anbieten. Während hierzulande Swissquote die meisten Anbieter mit tausenden von Fonds offeriert, sind es sonst nur hauseigene Produkte oder beschränkte Kategorien (vor allem die börsengehandelten Indexfonds ETF), die online zu erwerben sind.
Wie wenig die Konkurrenz spielt und wie stark sich die herkömmlichen Banken im Fondshandel auf den erreichten Marktanteilen ausruhen, führen sie mit ihren vergleichsweise exorbitanten Kosten nochmals vor Augen. Der Handel mit einem Bilanz-Musterdepot kostete etwa bei der UBS rund fünfmal soviel wie bei den erwähnten günstigen Anbietern. Aber auch ZKB und die Postfinance, die sich sonst ihrer günstigen Kosten rühmt, geben mit doppelt so hohen Kosten kein Ruhmesblatt ab – geloben gemäss dem Artikel in der neuesten Bilanz aber Besserung.
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