In den 80er Jahren trat er bei einem der traditionsreichsten Fondshäuser ein und verschrieb sich den Anlagen in den damaligen Entwicklungsländern. Selbst wohnhaft in Singapur und damit Zeitzeuge des rasanten asiatischen Aufstiegs, sagte er schon in den 90ern den zu Schwellenländern mutierten Staaten eine glänzende Zukunft voraus. Angesichts hoher Inflation und Staatsverschuldung wollte damals niemand so recht an die Weissagungen des Mark Mobius glauben. Doch in diesem Jahrzehnt sieht er sich endgültig bestätigt und gilt unterdessen als einer der erfolgreichsten Fondsmanager der Gegenwart.
In Zürich machte er an diesem Freitagmorgen, als die Finanzwelt vom Rücktritt des UBS-Konzernchefs Peter Wuffli erschüttert wurde, keine Ausnahme von seinem ungebrochenen Optimismus. Er predigte wiederum die Zukunft der Emerging Markets (EM), wie sie unterdessen alltagstauglich auch in Deutsch genannt werden. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es einen langen Atem und nicht kurzfristiger Gewinnsucht bedarf, um auf Märkten wie der Türkei, Südafrika, Thailand und Korea erfolgreich zu sein. Dazu gehören natürlich auch die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Doch die sind unterdessen in aller Munde – weitere Anlagemöglichkeiten aber in vielerorts vorhanden.
Mobius ist auch vorsichtig – die Anleger scheinen es weniger zu sein. Er selbst empfiehlt einen EM-Anteil am Gesamtportfolio von zehn bis zwölf Prozent, auch wenn die internationalen Indizes diese Länder schon bis zu 20 Prozent gewichten. Und noch interessierter scheinen die PrivatanlegerInnen – zeigen doch die von Mobius gemanagten Franklin-Templeton-Fonds einen ungebrochenen Zustrom von Geldern auf unterdessen 40 Milliarden Dollar. Sektormässig stehen die Finanzbranche und Energie im Vordergrund, in Lateinamerika auch die Rohstoffe. Im Energiebereich gilt nach wie vor: «Die Ölbranche ist einfach zu profitabel, um nicht dabei zu sein.» Neue Energien spielen demgegenüber bei Mobius noch eine untergeordnete Rolle, Ausrüster wie etwa die Erbauer von Windrädern seien aber doch schon ganz interessant. So weit der Mann, der wie kaum ein anderer in Schwellenländern unterwegs ist und der die letzten 20 Jahre zumindest in der Einschätzung des Gangs der Weltwirtschaft goldrichtig lag.
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