Da ist er also, der erwartete Einbruch an den Weltbörsen. Aber erstens – wie stets – zu einem anderen Zeitpunkt als vorher gesehen. Und zweitens anders als angenommen. Zwar haben die Zinserhöhungen diverser Notenbankinstitute wie erwartet das ihre beigetragen. Doch sind für den Rückgang andere Faktoren bedeutsamer. Zuallererst die politische Entwicklung, deren Tragweite nie so richtig ermessen werden kann und die das psychologische Moment der Börsen verstärkt. Sodann deren fundamentale Entwicklung, die bereits wieder eine Blasenbildung anzeigte. Schossen doch die Wertsteigerungen der letzten drei Jahre über das von volkswirtschaftlichen Gegebenheiten vertretbare Mass hinaus. Denn wenn die Indexstände zu Beginn des Jahrtausends als überbewertet galten – nun aber wieder deren Höhe erreicht ist – so müssen die Kurse auch sechs Jahre später als zu hoch gelten.
Am wenigsten gilt das in den sogenannten Emerging Markets. Denn dort liegt der wesentliche Unterschied zur Situation vor einem halben Jahrzehnt. Insbesondere das Auftreten der BRIC-Nationen (Brasilien, Russland, Indien, China) auf den internationalen Finanzmärkten hat die Situation verändert. Ihr anhaltend hohes Wachstum hat die Grundlage für einen Börsenboom geschaffen, der eben auch in fundamentaler Hinsicht weiterhin einiges verspricht. Das widerlegt das kurzfristige Absacken etwa in Russland und Indien nicht. Vielmehr schafft die gegenwärtige Entwicklung gute Wiedereinstiegsmöglichkeiten. Denn bereits betrug der Rückgang rund einen Viertel. Wenn er mal ein Drittel erreicht hat, ist die Aussicht auf eine baldige Erholung sicher nicht vermessen.
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