Mitte der 90er Jahre tauchten Anlagefonds in grösserer Zahl auf, die dort zu investieren gelobten, wo neben finanziellen auch ökologische und soziale Ziele der Unternehmenstätigkeit gleichberechtigt verfolgt wurden. Unterdessen ist klar: Solcherart gewichtetes Finanzinvestment ist finanziell keinesfalls nachteilig und seitens der Anlegerschaft besteht ein wachsendes Interesse.
Doch ist Euphorie verfehlt. Denn die Geschichte der nachhaltigen Geldanlage ist immer noch zu kurz, um ein definitives Urteil zu fällen. Auch ist das Volumen, trotz der in Deutschland und der Schweiz unterdessen je 10 Milliarden erreichten Anlagesumme (Angabe: Finanz und Wirtschaft 18.3.06), noch immer relativ bescheiden. Vor allem die gewichtigen institutionellen Anleger wie Pensionskassen halten sich weiterhin (unverständlicherweise) zurück.
Auch bei den getätigten Einzelinvestments ist mitunter Skepsis angebracht. Fast jeder Blue Chip in Deutschland wie in der Schweiz ist in irgendeinem Nachhaltigkeitsindex vertreten ist. Da verwundert es nicht, dass die finanziellen Ergebnisse ungefähr parallel mit der allgemeinen Marktentwicklung verlaufen - den AnlegerInnen wird vorgegaukelt, mit nachhaltigen Investments eine Anlage zu tätigen, die sich in der Realität kaum vom Gängigen unterscheidet. Dabei wären wirkliche Alternativen möglich. Und in diese Richtung muss sich das nachhaltige Investment in Zukunft bewegen. Anlagen in positiv besetzte Unternehmen, wie etwa der Solarwirtschaft oder auch der biologischen Ernährungskette, werden die wirklichen Nachhaltigkeitsleader der Zukunft sein – dorthin sollte auch das Geld jener fliessen, die gutgläubig eine nachhaltige Geldanlage suchen.
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